Russlands Arktis-Manöver – Auch eine Antwort auf die Rohstoff-Begehrlichkeiten


14. März
Russland versetzt seine Nordmeerflotte in Gefechtsbereitschaft. Insgesamt werden 38.000 Soldaten an mehreren Manövern teilnehmen. Das sollte aufhorchen lassen. Jetzt, wo sich gerade wieder die Spannungen mit dem Westen verschärfen, ein Großmanöver in dem die größte Flotte der russischen Marine in der Arktis in Gefechtsbereitschaft versetzt wird?
Von Wilfried Michalski
Krieg in der Ukraine. Fragile Lage. Brüchiger Waffenstillstand. Zunehmende Spannungen mit dem Westen. Poroschenko will Waffen. Transatlantische Hardliner liefern diese. Die baltischen Staaten und Polen wünschen und drängen auf mehr NATO-Präsenz. NATO-Manöver mit Stoßrichtung Osten. Und Russland übt den Ernstfall. Wo? In der Arktis!
Wen wundert das? Wer kommt nun ins umfassendere Nachdenken im Ukraine-Konflikt? Warum begibt sich Russland, da es gerade an seiner Westgrenze 'rumort' auf eine große Militärübung ins Nordmeer? Darf man Anderes vermuten, als dass Russland realisiert hat, dass der ganze Ukraine-Konflikt nur der Vorhof, nur das strategische Einbruchs-und Versenkungsterrain war und ist, auf dem es selbst militärisch gebunden, 'beschäftigt' und letztlich 'versenkt' werden soll?
Ist das Spielfeld Ukraine auf dem viel zitierten „Grand Chessboard“ so gestaltet worden, dass es letztlich eine Fallgrube sein soll? Eine 'Grube' in der Russland für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sich abstrampeln sollte, um aus dem Loch wieder rauszukommen? Ein westlich bestens präparierter 'Senkboden', den man immer wieder durch polit-strategische Schlammzufuhr lenken kann, während man sich selbst an die eigentlich anvisierten Pfründe macht? Pfründe, die noch mehr hergeben als die Ukraine. Die Ausbeute der Ukraine nimmt man gerne mit. Auch dort ist einiges zu holen. Doch längst nicht das, was in der Arktis an 'Schätzen'  harrt!
Und diesen 'Hebel-Konflikt in die Fallgrube' haben wohl die Russen durchschaut-und wenn man das auch mal auf das beliebte Ein-Personen-Russland herunterbricht, dann lässt sich wohl sagen, dass 'Putin', der den Befehl zur Gefechtsbereitschaft der Nordflotte erteilt hat, eben geschult ist, verdeckten Strategien zu begegnen. Denn wie schreibt z.B. die WELT in einem aktuellen Artikel: "Der Arktis misst Russland zunehmend strategische Bedeutung zu, da die Erderwärmung zusehends die riesigen Vorkommen fossiler Energieträger am Nordpol zugänglich machen dürfte."
Darum geht es im verdeckten Bereich der strategischen Setzungen hinter der Ukraine. Das ist der eigentliche Konfliktherd, der uns in Zukunft auch noch sehr viel angehen wird! Aber schon heute sind die Zeichen sichtbar – und sie treten immer mehr hervor. So schreibt die WELT im Anschluss an obiges Zitat: "Norwegen hält derzeit unweit der Grenze zu Russland seine größte Militärübung seit 1967 ab. An dem Manöver sind mehr als 5.000 Armeeangehörige beteiligt." Es zeigt sich also auch hier ein spezielles Interesse der nördlichen NATO-Verbündeten. Denn, dass mit Jens Stoltenberg gerade ein Norweger den Dänen Fogh Rasmussen als NATO-Generalsekretär abgelöst hat, dürfte wohl kaum als interessenneutral betrachtet werden können.
Auch wird in dem Zusammenhang 'Rohstoffe in der Arktis' das Engagement namentlich von Kanada im Ukraine-Krieg erst vollends verständlich. Denn Kanada hat ein massives Eigeninteresse an der Rohstoffausbeute im Nordmeer. So deutet sehr viel darauf hin, dass der gesamte Ukraine-Konflikt gewissermaßen eine "False-Territory-Aktion" ist. Die Ukraine ist, mitsamt seinen Assistenz-Politikern und Oligarchen – oder beides in Personalunion – lediglich der Bauer auf dem Schachbrett. Mit der einzig zugedachten Option der strategischen Selbstversenkung im Interesse Anderer.
Je eher die Ukrainer das durchschauen – und der Austragungsort dieses russischen Großmanövers sollte die Fähigkeit des Durchschauens in der Gesamt-Ukraine beschleunigen – desto mehr haben sie Chancen, sich den geballten und für sie nicht unbedingt förderlichen Absichten der 'internationalen Strategien' zu widersetzen und hoffentlich letztendlich zu entziehen. Sonst wird der Friede auf längere Sicht nicht eintreten können, weil dieser den großflächigeren Global-Interessen einiger 'Freunde' widerspricht.

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